Im Rahmen des Literarischen Kabinetts besuchten Mitglieder des Dorfvereins Menz e.V und Interessierte das Wohnhaus und die Wirkungsstätte des bekannten Schriftstellers Friedrich Wolf. Hier in dem Haus Alter Kiefernweg 5 in Lehnitz lebte er von
1948 bis zu seinem Tod am 5.10.1953.
Pünktlich zu 10.00 Uhr begrüßte uns Herr Daniel Behringer,seit zwei Jahren ehrenamtlicher Leiter der Gedenkstätte. Platz genommen wird am großen ovalen Tisch im ehemaligen Wohnzimmer der Wolfs. Dank seines umfangreichen Wissens als Geschichts- und Französischlehrer erzählte uns Herr Behringer das Leben und Wirken von Friedrich Wolf als Arzt, Heilpraktiker, Schriftsteller Antifaschist, Kommunist und Jude stets eingebettet in historische und politische Ereignisse der jeweiligen Zeitabschnitte.
Wolf war ein vielseitig interessierter, begabter Mensch, der seine Aufgaben ernst nahm und absolut korrekt löste. Im ersten Weltkrieg wird Friedrich Wolf zum entschiedenen Kriegsgegner und übernahm aus dieser konsequenten Haltung
stets Verantwortung. In zweiter Ehe heiratet er 1922 Else Dreibholz. Aus dieser Ehe stammen die sehr bekannt gewordenen Kinder Markus (1923 geboren) und Konrad (1925 geboren).
Vom Wohnzimmer aus betraten wir durch die geöffnete Doppeltür die Bibliothek der Familie. Unter den zahlreichen Büchern befinden sich unter anderem die Werke „Die Natur als Arzt und Helfer“, „Professor Mamlock“, „Cyankali“, „Der Russenpelz“, „Die Matrosen von Cattaro“ und seine geschrieben Kinderbücher wie „Märchen für große und kleine Kinder“, „Siebenschönchen“, „Osterhasenfell“ und „ Die Weihnachtsgans Auguste“.
Im Obergeschoss des Hauses sind die Arbeitszimmer von Friedrich und Else. Der erforderliche Schreibtisch mit einer Schreibmaschine, Bücherregale, Stuhl, Sessel und eine Couch. Auch eine Rarität – das Hand geschrieben angelegte Telefonbuch von Else Wolf. Die Familie pflegte sehr viele Kontakte in allen Bereiche ihres Schaffens – ein großes Netzwerk, um mit dem heute gängigen Begriff zu operieren.
Im unteren Flur entdeckten wir große Plakate von den Aufführungen verfilmter Friedrich Wolf Literatur.
Wir stöberten noch in den zum Verkauf ausgelegten Büchern und Broschüren. Der eine oder andere von uns erwarb dieses oder jenes.
Wir dankten Herrn Behringer für seine Führung durch diese wertvolle Gedenkstätte, das einzige öffentlich zugängliche Haus in dieser denkmalgeschützten Siedlung.
Klaus hatte für alle Mittagsplätze beim örtlichen „Italiener“ bestellt. Nach gutem Essen ging es dann wieder in bewährten Fahrgemeinschaften nach Menz zurück mit ganz vielen wissenswerten Eindrücken. An dieser Stelle an Klaus, den Organisator dieses
Museumsbesuches, ein ganz herzliches Dankeschön.