Mitglieder des Dorfvereins Menz e.V. besuchten am 26.August 2025 das Alexander Haus in Groß Glienicke.
Eine kompetente ehrenamtliche Betreuerin des Vereins führte uns durch die Räume dieses geschichtsträchtigen Hauses. Sie erzählte sehr anschaulich und mit fundiertem Wissen von den ehemaligen Bewohnern und Geschehnissen in diesem Gebäude. Wir „durchlebten“ 100 Jahre deutsche Geschichte – Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Verfolgung jüdischer Menschen, Ende des 2. Weltkrieges, Teilung Deutschlands, Mauerbau, Mauerfall und Wiedervereinigung Deutschlands.
Einige von uns hatten im Vorfeld das Buch „Ein Sommerhaus am See“ von Thomas Harding, dem Enkel der jüdischen Familie Alexander, interessiert gelesen und fanden Vieles von dem Beschriebenen im Haus vor.
Die Nachfahren der Familie Alexander treffen sich jährlich im Sommerhaus am See. Viele von ihnen leben in England. Dorthin floh 1936 der jüdische Arzt Alfred Alexander mit seiner Frau und den Kindern.
Es bleibt zu bemerken, dass der Sohn Hanns der Alexanders den Kommandanten von Auschwitz und später auch von Ravensbrück, Rudolf Höß, nach Beendigung des 2. Weltkrieges ausfindig machte, verhaftete und somit zum Gerichtsprozess führte. Höß wurde 1947 in Polen zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde auf dem Gelände des ehemaligen KZs Ausschwitz im gleichen Jahr vollstreckt.
Wir nahmen nach dem sehr interessanten Besuch dieses unter Denkmalschutz gestellte Haus nicht nur als Ort gelebter Geschichte wahr sondern auch als Ort der Versöhnung.